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Erzähl mir von Gott!
 

Meinem Kind erzählt ...

Wenn ich dir von Gott erzählen soll, dann achte nicht nur auf die Worte, sondern darauf was du beim Zuhören fühlst. Du wirst am meisten von Gott wissen, wenn du ihn selbst erfährst. Gott erfahren - das ist eigentlich ganz einfach und doch auch wieder schwer.

Du kannst z.B. in eine Kirche gehen, in der du dich wohl fühlst. Setz dich in eine Bank, da wo der richtige Platz für dich ist. Sprich ein kurzes Gebet. Und dann sei einfach da.

Oder geh an einem warmen Sommertag auf eine Wiese. Lege dich mit dem Rücken in das Gras oder die Wiesenblumen. Breite die Arme aus. Fühle den Boden unter dir und schau in den Himmel. Spricht wieder ein kurzes Gebet. Sei einfach da.

Auch Gott ist da. Und er wird sich bemerkbar machen. Du wirst spüren können, du bist nicht allein auf der Welt.
Aber manchmal spürst du nur deine innere Unruhe. Manchmal lenkt dich zuviel ab.

Dann spürst du wenig oder gar nichts und du denkst Gott wäre weit weg.
Dabei bist du selbst weit weg

Auch Worte können dir helfen, Gott zu spüren. Viele Geschichten, lassen dich etwas von ihm erfahren. Aber versuche nicht, Gott in Worte einzusperren. Vergiß nicht, Gott ist unendlich viel mehr als du und ich und die ganze Welt. Er ist der Schöpfer.

Antwort am Küchentisch ...

Gott, das ist nun wirklich ein großes Thema. Eigentlich ist es erstaunlich, dass wir überhaupt von ihm sprechen können. Viele Menschen meinen, es gibt Gott nicht, nur weil wir ihn nicht handlich in unsere Gedanken verpacken können. Oder sie merken, dass sie sich falsche Vorstellungen gemacht haben und lehnen nun ab, sich überhaupt noch Gedanken zu machen. Aber welche Vorstellungen stimmen?

Du kannst viel über Gott hören und sagen, aber es wird keine Bedeutung haben, wenn du keine Erfahrungen mit ihm gemacht hast. Erfahrungen kannst du in Worte kleiden und mit anderen teilen, so wie andere ihre Erfahrungen dir mitteilen können und dich so für neue Erfahrungen öffnen können. Wie kannst du Gott erfahren?

Das ist viel einfacher als die meisten denken. Du musst hinter die Dinge schauen, hören, fühlen und denken. Du mußt einfach Herz und Verstand öffnen. Aber das ist gar nicht einfach, weil wir in alles mögliche verstrickt sind - vor allem in unser Vorurteil, dass nur wirklich ist, was unser Kopf denken kann.

In früheren Jahrhunderten wußten die Menschen weniger, aber sie waren geübter etwas wahrzunehmen. Heute wissen wir mehr - und das ist gut - aber wir nehmen weniger wahr - und deshalb müssen wir es wieder üben. Viel Leid entsteht aus der Dummheit - früher und heute. Darum sagt die Bibel: Seid wachsam (1 Korinther 16,13) und klug (Jesus Sirach 6). Wahre Klugheit erwächst aus der wachen Offenheit für die Wahrheit und die Liebe. Und das ist ganz einfach zu verstehen, denn Gott ist in der Wahrheit und in der Liebe erfahrbar.

Gott ist natürlich kein alter Mann mit weißem Bart, Gott ist aber auch nicht irgend eine unbestimmte höhere Macht. Gott ist natürlich kein Töpfer, der die Erde und den Menschen geknetet hat. Gott ist aber auch nicht die Gesetzmäßigkeit der Evolution. Gott ist ... ?

Gott ist einfach Gott. Und wenn du ihn beschreiben willst, dann hast du nichts anderes als Vergleiche aus unserer Erfahrungswelt. Du kannst sagen: Gott ist wie der Glanz und die Wärme der Sonne - ohne sie gäbe es kein Leben, aber unterschätze nie ihre Kraft. Gott ist wie die Hand, die dich hält - weißt du noch, wie du an der Hand eines anderen laufen gelernt hast? Und Gott ist mehr als nur etwas wie, aber um das herauszufinden, mußt du dich auf den Weg machen und deine eigenen Erfahrungen mit Gott sammeln.

In der Kirche gesagt ...

Viele Menschen wundern sich, das die Christen sagen: Es gibt nur einen Gott, und dann im Glaubensbekenntnis von Gott dem Vater und Schöpfer, dem Sohn Jesus Christus und Gott dem Heiligen Geist sprechen. Nur wenige wundern sich, das Gott einen Namen hat.

Als Moses eine Begegnung mit Gott hat und zu seinem Volk geschickt wird, fragt er Gott: Was soll ich ihnen sagen, in welchem Namen ich komme? Und Gott sagt ihm seinen Namen. Es sind drei Worte im hebräischen. In unserer Sprache könnte man sagen: Ich werde sein, der ich sein werde. Oder auch: Ich werde mich erweisen, als der ich mich erweisen werde . Ein merkwürdiger Name. Voller Zusage: Ich werde mit dir sein. Und voller Mahnung: Du kannst mich nicht in Worte sperren. Du kannst mich nicht anders erfahren, als dass du dich auf mich einläßt. [Der Text in der Übertragung von Martin Buber]

Es gibt viele Menschen, die sagen: Wenn es Gott wirklich gibt, dann muß er so und so sein, und das und das tun. Und wenn Gott dann nicht tut, was sie denken, dann sagen sie: Siehst du, es gibt ihn nicht. Aber es ist genau anders herum. Weil Gott sich auf die ein oder andere Weise erfahrbar macht, erfahre ich das ein und andere von ihm. [Geschichte]

Das kann ganz schön spannend aber auch unbequem sein. Die Propheten wissen davon zu berichten, wie sehr es ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, weil Gott sie so direkt angesprochen hat. Wenn die Bibel von Ehrfurcht spricht, klingt etwas von dem Schrecken an, Gott zu begegnen, und großer Respekt vor solchen Erlebnissen. Wer aber deshalb etwas nach außen spektakuläres erwartet, liegt wieder zumeist falsch.

Die Bibel berichtet, wie Gott dem Elia begegnet. Es kam ein Sturm auf, aber Gott war nicht im Sturm. Es geschah ein Erdbeben, aber Gott war nicht im Erdbeben. Es brach ein Feuer aus, aber Gott war nicht im Feuer. Und es kam ein leichter Lufthauch - und Gott war darin (1 König 19, 11). Darum ist heute wohl der Grund warum wir so wenig von Gott spüren, dass wir uns mit so viel Lautem und Grandiosem umgeben, aber die Stille nicht mehr hören können.